Indikatoren | Was wird gemessen? | Qualitätsziel | Beschreibung des Indikators | |
Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) bei sehr kleinen Frühgeborenen | Mit diesem Indikator wird gemessen, wie häufig eine Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) bei sehr kleinen Frühgeborenen aufgetreten ist. | Je niedriger, desto besser | Die Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) ist eine Lungenerkrankung, die mit Gewebeveränderungen der Lungenbläschen, der Lungenschleimhaut und der Lungengefäße einhergeht. Sie wird meist durch Unreife des Lungengewebes und/oder eine längere künstliche Beatmung verursacht und tritt häufig bei Frühgeborenen auf, die vor der 28. Schwangerschaftswoche geboren wurden. In Folge der Erkrankung kann es zu verringerter Lungenbelüftung und zu Atemnot kommen. | |
Durchführung eines Hörtests | Dargestellt ist, bei wie vielen Neugeborenen während des aktuellen stationären Aufenthaltes ein Hörtest durchgeführt wurde im Sinne des Neugeborenen-Hörscreenings. | Je höher, desto besser | Ein ausreichendes Hörvermögen gilt als Voraussetzung für einen natürlichen Spracherwerb. Seit 2009 wurde in Deutschland ein Neugeborenen-Hörscreening verpflichtend eingeführt, um frühzeitig versorgungsbedürftige Hörstörungen zu erkennen und Therapien rechtzeitig einleiten zu können. | |
Höhergradige Frühgeborenenretinopathie (ROP) bei sehr kleinen Frühgeborenen | Dieser Indikator zeigt an, bei wie vielen sehr kleinen Frühgeborenen eine Frühgeborenenretinopathie (ROP) aufgetreten ist. | Je niedriger, desto besser | Die Frühgeborenenretinopathie (ROP), eine Netzhauterkrankung der Augen, entsteht aufgrund einer schwankenden Sauerstoffversorgung der Netzhaut bei Frühgeborenen. Sie kann auch durch eine länger anhaltende Sauerstofftherapie entstehen. Die Netzhaut des Auges ist erst in der 36. bis 40. Schwangerschaftswoche vollständig entwickelt. Eine ROP kann zu einer Erblindung oder einem hochgradigen Sehverlust im Kindesalter führen. | |
Intra- und periventrikuläre Hirnblutung (IVH Grad 3 oder PVH) bei sehr kleinen Frühgeborenen | Der Indikator gibt an, bei wie vielen sehr kleinen Frühgeborenen eine schwere Hirnblutung aufgetreten ist. | Je niedriger, desto besser | Die Blutgefäße eines Neugeborenen sind noch instabil. Unter den Belastungen der Geburt kann es zu Blutungen innerhalb des Gehirns kommen. Dabei werden große Teile der Hirnkammern und/oder des umgebenden Gewebes in Mitleidenschaft gezogen. Die Schwere der jeweiligen Blutung wird in verschiedene Grade unterteilt. IVH Grad 3 und PVH stellen die schwersten Grade einer solchen Blutung dar. Blutungen dieses Schweregrades können bei Frühgeborenen neurologische Folgekrankheiten verursachen oder enden tödlich. | |
Kindern mit nosokomialen Infektionen (ohne zuverlegte Kinder) | Dargestellt ist, bei wie vielen Frühgeborenen Kinder eine Sepsis/SIRS später als 72 Stunden nach der Geburt aufgetreten ist. | Je niedriger, desto besser | Als nosokomial gelten bei Neugeborenen Infektionen, die während der stationären Behandlung nach 72 Stunden nach der Geburt auftreten. Am häufigsten handelt es sich um Sepsis und Pneumonie, aber auch Harnwegsinfektionen, nekrotisierende Enterokolitis und Meningitis. Nosokomial bedeuted lediglich, dass diese Infektionen im zeitlichen Zusammenhang mit einer medizinischen Maßnahme standen, es sagt zunächst nichts darüber aus, ob diese Infektionen vermeidbar waren oder schicksalhafter Ursache sind bei z.B. verringerter körpereigener Immunabwehr. | |
Nekrotisierende Enterokolitis (NEK) mit Operation bei sehr kleinen Frühgeborenen | Ermittelt wird, wie viele sehr kleine Frühgeborene mit einer NEK operiert wurden. | Je niedriger, desto besser | Die Nekrotisierende Enterokolitis (NEK) ist eine schwerwiegende Darmerkrankung von Frühgeborenen. Die Entstehung einer NEK wird durch mulitfaktorielle Ursachen begünstigt. Dazu zählen beispielsweise ein Volumenmangelschock, ein Atemnotsyndrom, eine entwicklungsbedingte Unreife des Darms und damit der Verdaungsfunktion, Störungen der Durchblutung und der Immunabwehr oder eine im Krankenhaus erworbene Infektion. | |
Pneumothoraces bei Kindern unter oder nach Beatmung (ohne zuverlegte Kinder) | Dargestellt ist, bei wie vielen Neugeborenen es unter oder nach Beatmung zu einem Eintritt von Luft in den Pleuraspalt kommt. | Je niedriger, desto besser | Unter einem Pneumothorax bezeichnet man den Eintritt von Luft in den Pleuraspalt, einen Raum zwischen dem Lungengewebe und dem Rippenfell. Je mehr Luft in den Pleuraspalt gelangt, umso mehr wird die Lunge zusammengepresst und steht nicht mehr für den lebensnotwendigen Sauerstoffaustausch zur Verfügung. Dies kann zu einer lebensbedrohlichen Sauerstoffunterversorgung führen. Daher müssen insbesondere bei Neugeborenen, die ein sehr verletzliches Lungengewebe haben, alle Maßnahmen im Rahmen der Beatmung mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden. | |
Qualitätsindex der Frühgeborenenversorgung | Der Qualitätsindex zeigt an, ob bei den versorgten Frühgeborenen mehrere Komplikationen gleichzeitig auftraten. | Je niedriger, desto besser | Für Frühgeborene (24.-32. Schwangerschaftswoche) oder mit einem geringen Geburtsgewicht ( < 1500 Gramm) ist die Einschätzung der Versorgungsqualität nur schwer möglich. Deshalb wird für die Einschätzung ein Qualitätsindex herangezogen. In diesen Index werden verschiedene Indikatoren, wie beispielsweise die Sterblichkeit, Hirnblutungen, die Frühgeborenenretinopathie (ROP) etc., einbezogen. | |
Sterblichkeit | bei sehr kleinen Frühgeborenen | Dargestellt wird, wie viele sehr kleine Frühgeborene verstarben. | Je niedriger, desto besser | Eine Geburt wird nach bestimmten Risikofaktoren eingestuft, wie zum Beispiel Frühgeburtlichkeit oder niedriges Geburtsgewicht. Treten diese Faktoren ein, spricht man von einer Risiko-Lebendgeburt. Die Sterblichkeit hängt von dem Vorhandensein und der Ausprägung verschiedener Risikofaktoren ab. |
bei Risiko-Lebendgeburten ohne zuverlegte Kinder | Ausgewiesen wird hier die Sterblichkeitsrate für die Frühgeborenen, die in der betreffenden Klinik zur Welt kamen. Kinder, die aus anderen Krankenhäusern überwiesen wurden, sind hier nicht berücksichtigt. | Als sehr kleine Frühgeborene gelten Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm und einer Geburt zwischen der 24. und 32. Schwangerschaftswoche. | ||
Temperatur bei Aufnahme | Aufnahmetemperatur unter 36,0 Grad | Der Indikator zeigt an, wie viele der in die Frühgeborenen-Station (Neonatologie) aufgenommenen Frühgeborenen eine zu niedrige Körpertemperatur aufwiesen bzw. die Aufnahmetemperatur nicht angegeben war. | Je niedriger, desto besser | Neugeborene können ihre Körpertemperatur, anderes als Erwachsene, nicht selbstständig regulieren. Vor allem Frühgeborene sind durch ihre „Unreife“ der Gefahr des Wärmeverlustes ausgesetzt. Das Einhalten einer gewissen Körpertemperatur hat Einfluss auf die spätere Entwicklung der Kinder. Um bei der Aufnahme auf die Frühgeborenenstation (Neonatologie) entscheiden zu können, ob das Frühgeborene gewärmt werden muss, muss die Körpertemperatur des Frühgeborenen bekannt sein. |
Aufnahmetemperatur nicht angegeben | ||||
Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O/E) | Sterblichkeit bei Risiko-Lebendgeburten (ohne Kinder, die aus einem anderen Krankenhaus aufgenommen wurden) | Angegeben ist hier das Verhältnis von beobachteter zu erwarteter Rate an Komplikationen. | Je niedriger, desto besser | Auch bei der Versorgung von Frühgeborenen lässt sich eine erwartete Rate an Komplikationen ermitteln. Die tatsächlich auftretenden Komplikationen (beobachtete Rate) sollten geringer ausfallen als erwartet. |
Hirnblutungen bei sehr kleinen Frühgeborenen (IVH Grad 3 oder PVH) | ||||
Zystische Periventrikuläre Leukomalazie (PVL) bei sehr kleinen Frühgeborenen | ||||
Höhergradige Frühgeborenenretinopathie (ROP) bei sehr kleinen Frühgeborenen | ||||
Bronchopulmonale Dysplasien (BPD) bei sehr kleinen Frühgeborenen | ||||
Sterblichkeit bei sehr kleinen Frühgeborenen | ||||
Nekrotisierende Enterokolitis (NEK) mit Operation bei sehr kleinen Frühgeborenen | ||||
Kindern mit nosokomialen Infektionen (ohne zuverlegte Kinder) | ||||
Pneumothoraces bei Kindern unter oder nach Beatmung (ohne zuverlegte Kinder) | ||||
Zunahme des Kopfumfanges | Dargestellt ist, bei wie vielen Neugeborenen die Zunahme des Kopfumfanges unterhalb des normalen, zu erwarteten Wachstums lag. | Je niedriger, desto besser | Bei Neugeborenen sollte eine angemessene Zunahme des Kopfumfanges während des stationären Aufenthaltes erfolgen als Hinweis auf eine gute körperliche Entwicklung. | |
Zystische Periventrikuläre Leukomalazie (PVL) bei sehr kleinen Frühgeborenen | Dargestellt ist hier, bei wie vielen Frühgeborenen eine Zystische Periventrikuläre Leukomalazie (PVL) aufgetreten ist. | Je niedriger, desto besser | 3 bis 6 Prozent der Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm erleiden aufgrund einer Mangeldurchblutung eine Zerstörung der weißen Substanz des Gehirngewebes (Periventrikuläre Leukomalazie, PVL). Die Mangeldurchblutung kann beispielsweise durch Entzündungen des Fruchtwassers während der Schwangerschaft, Infektionen oder durch eine längere Beatmungstherapie des Frühgeborenen mit hohem Sauerstoffgehalt verursacht sein. |
Indikatoren | Was wird gemessen? | Qualitätsziel | Beschreibung des Indikators |
Antimikrobielle Therapie innerhalb von 8 Std. nach Krankenhausaufnahme | Ermittelt wird, bei wie vielen Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie innerhalb von 8 Stunden nach der Aufnahme eine Antibiotikagabe erfolgt. | Je höher, desto besser | Behandelt wird eine Lungenentzündung fast immer mit Antibiotika. Um das Risiko, an einer Lungenentzündung zu versterben, zu verringern, sollte daher so schnell wie möglich, spätestens innerhalb von 8 Stunden nach der Aufnahme in das Krankenhaus mit der Gabe von Antibiotika begonnen werden. |
Bestimmung der Atemfrequenz bei Aufnahme | Hier wird die Anzahl der Patienten erfasst, bei denen bei der Krankenhausaufnahme die Atemfrequenz bestimmt wurde. | Je höher, desto besser | Die Atemfrequenz (Anzahl der Atemzüge pro Minute) gibt dem Arzt einen Hinweis auf die Schwere der Lungenentzündung und dient zur Einschätzung des mutmaßlichen Krankheitsverlaufes. |
Erste Blutgasanalyse oder Pulsoxymetrie innerhalb von 8 Std. nach Aufnahme | Angegeben ist die Anzahl der Patienten, bei denen der Sauerstoffgehalt im Blut binnen der ersten 8 Stunden nach Aufnahme ermittelt wurde. | Je höher, desto besser | Innerhalb von 8 Stunden nach der Aufnahme in das Krankenhaus sollte der Sauerstoffgehalt des Blutes ermittelt werden. Diese Information gibt dem behandelnden Arzt Hinweise, ob eine Lungenentzündung vorliegt, auf ihren Schweregrad sowie die Möglichkeiten der Behandlung. |
Frühmobilisation innerhalb 24 Std. nach Krankenhausaufnahme | bei Patienten mit niedrigem Risiko (Risikoklasse 1) | Je höher, desto besser | Eine frühe Mobilisation trägt zu einer besseren Durchblutung der Lunge und einer tieferen Atmung bei. Patienten mit einem niedrigen Risiko (Risikoklasse 1) sollten möglichst häufig innerhalb der ersten 24 Stunden mobilisiert werden. Patienten mit einem mittleren Risiko (Risikoklasse 2) profitieren besonders von der Frühmobilisation. |
bei Patienten mit mittlerem Risiko (Risikoklasse 2) | |||
Vollständige Bestimmung der klinischen Stabilitätskriterien bis zur Entlassung | Geprüft wird, wie hoch der Anteil derjenigen Patienten ist, bei denen alle klinischen Stabilitätskriterien bis zur Entlassung bestimmt wurden. | Je höher, desto besser | Um einzuschätzen, ob die Behandlung erfolgreich ist, sollten alle klinischen Stabilitätskriterien, wie zum Beispiel Herz- oder Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung des Blutes und Blutdruck, vollständig ermittelt werden. |
Sterblichkeit | Dargestellt ist das Verhältnis der beobachteten Rate zur erwarteten Rate (0/E) an Todesfällen. | Je niedriger, desto besser | Für jeden Eingriff gibt es eine zu erwartende Komplikationsrate. Ermittelt wird die Rate an Komplikationen, die erreicht worden wäre, wenn das Krankenhaus bezüglich aller berücksichtigten Risikofaktoren wie beispielsweise Alter, Schwere der Erkrankung und Begleiterkrankungen denselben „Patientenmix“ gehabt hätte, wie alle anderen Kliniken. Die tatsächlich auftretende, beobachtete Rate kann von der erwarteten Rate abweichen. Idealerweise sollte die beobachtete Rate kleiner als die erwartete Rate sein. |
Indikatoren | Was wird gemessen? | Qualitätsziel | Beschreibung des Indikators | |
Indikation | Verengung ohne Symptome (asymptomatische Karotisstenose) | Der Indikator zeigt an, wie hoch der Anteil von Patienten mit einer Verengung von 60 Prozent und mehr an allen behandelten Patienten ohne Beschwerden ist. | Je höher, desto besser | Eine Operation an der Halsschlagader, eine Thrombendarteriektomie (TEA), sollte bei Patienten ohne Beschwerden nur dann durchgeführt werden, wenn die Halsschlagader bereits 60 Prozent und mehr verengt ist. |
Verengung mit Symptomen (symptomatische Karotisstenose) | Dargestellt ist hier, bei wie vielen der Patienten mit Beschwerden eine Verengung der Halsschlagader von 50 Prozent und mehr vorlag. | Je höher, desto besser | Angezeigt ist eine Operation an der Halsschlagader insbesondere wenn eine Verengung der Halsschlagader bereits zu kurzfristigen Durchblutungsstörungen des Gehirns (Transitorische ischämische Attacke, TIA) und/oder Lähmungserscheinungen geführt hat und der Stenosegrad mehr als 50 Prozent beträgt. | |
Schlaganfälle oder Tod in zeitlichem Zusammenhang mit dem Eingriff: bei beschwerdefreien Patienten | offen-chirurgische Operation an der Halsschlagader bei Patienten, bei denen gleichzeitig eine Bypassoperation an den Herzkranzgefäßen durchgeführt wird (bei asymptomatischer Karotisstenose und als Simultaneingriff mit aortokoronarer Bypassoperation) | Angegeben ist hier, wie häufig bei beschwerdefreien Patienten, bei denen eine offen-chirurgische Operation an der Halsschlagader durchgeführt wurde und die gleichzeitig eine Bypassoperation an den Herzkranzgefäßen hatten, schwerwiegende Komplikationen wie Schlaganfall oder Tod aufgetreten sind. | Je niedriger, desto besser | Ein Schlaganfall oder Todesfall, der im zeitlichen Zusammenhang mit dem Eingriff steht, ist eine Komplikation, die so selten wie möglich auftreten sollte. |
Schlaganfälle oder Tod im zeitlichen Zusammenhang mit dem Eingriff (periprozedural) | alle Patienten | Dieser Indikator zeigt an, bei wie vielen Patienten, bei denen eine Halsschlagader-Operation durchgeführt wurde, ein Schlaganfall oder Tod im zeitlichen Zusammenhang mit der Operation aufgetreten ist. | Je niedriger, desto besser | Das Risiko, eine Komplikation im zeitlichen Zusammenhang mit der Operation zu erleiden, wird einerseits durch die Qualität der durchgeführten Therapie beeinflusst, andererseits durch patientenbezogene Risikofaktoren wie: Stenosegrad, klinische Symptomatik, Alter, Schweregrad der Behinderung. Es wird auch durch das Vorhandensein von weiteren patientenbezogenen Risikofaktoren beeinflusst und davon, wie groß eine Einengung der Schlagader auf der anderen Seite ist. Ein Schlaganfall oder Todesfall, der im zeitlichen Zusammenhang mit dem Eingriff steht, sollte so selten wie möglich auftreten. |
Schwere, zur Invalidität führende, Schlaganfälle oder Tod | alle Patienten | Dieser Indikator zeigt an, bei wie vielen Patienten, bei denen eine Halsschlagader-Operation durchgeführt wurde, schwerwiegende Komplikationen, wie ein zur Invalidität führender Schlaganfall oder Tod aufgetreten sind. | Je niedriger, desto besser | Ein schwerer Schlaganfall, der im zeitlichen Zusammenhang mit dem Eingriff steht und der zur Invalidität oder gar zum Tod des Patienten führt, stellt eine schwerwiegende Komplikation dar. |
Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Komplikationsrate (O/E) | Schlaganfälle oder Tod im zeitlichen Zusammenhang mit dem Eingriff | Angegeben ist das Verhältnis von der beobachteten zur erwarteten Komplikationsrate sowohl für die offen-chirurgische Operation als auch für die kathetergestützte Operation | Je niedriger, desto besser | Für jeden Eingriff, auch für die Halsschlagader-Operation, gibt es eine zu erwartende Komplikationsrate. Die tatsächlich auftretende Komplikationsrate (beobachtete Rate) kann von der erwarteten Rate abweichen. Idealerweise sollte die beobachtete Rate kleiner als die erwartete Rate sein. |
zur Invalidität führender schwerer Schlaganfall oder Tod |
Indikatoren | Was wird gemessen? | Qualitätsziel | Beschreibung des Indikators | |
Indikation zur geplanten (elektiven) Hüft-Endoprothesen Erstimplantation | Mit diesem Indikator wird geprüft, ob die für eine Entscheidung zur Operation erforderlichen Voraussetzungen, wie Schmerzen oder radiologische Kriterien, erfüllt sind. | Je höher, desto besser | Ein künstliches Hüftgelenk sollte nur dann eingesetzt werden, wenn Patienten unter Schmerzen leiden, in der Beweglichkeit eingeschränkt sind und der Verschleiß des Gelenkes im Röntgenbild sichtbar ist. | |
Indikation zum Wechsel eines künstlichen Hüftgelenkes | Mit diesem Indikator wird geprüft, ob die für eine Entscheidung zur Operation erforderlichen Voraussetzungen erfüllt sind. | Je höher, desto besser | Es gibt Kriterien, die vorliegen müssen, um einen Endoprothesenwechsel zu rechtfertigen. Zu diesen Kriterien zählen z.B. die Endoprothesen(sub)luxation, der Implantatbruch oder Implantatabrieb/-verschleiß. | |
Präoperative Verweildauer > 48 Stunden | bei Versorgung einer hüftgelenksnahen Femurfraktur mit einem künstlichen Hüftgelenk | Dieser Indikator misst, bei wie vielen Patienten mit einer endoprothetischen Versorgung eines hüftgelenksnahen Oberschenkelbruches die Operation erst nach mehr als 48 Stunden nach der Aufnahme ins Krankenhaus durchgeführt wird. | Je niedriger, desto besser | Um Komplikationen, wie eine Thrombose, eine Lungenembolie oder die Bildung von Druckgeschwüren (Dekubitus) zu vermeiden, sollte der Zeitraum zwischen Krankenhausaufnahme und Operation möglichst kurz sein. In einigen Fällen sind die Patienten nach dem Oberschenkelbruch allerdings noch nicht operationsfähig und benötigen zunächst eine Vorbehandlung. Der Anteil der Patienten mit einer Operation nach mehr als 48 Stunden nach Aufnahme sollte möglichst gering sein. |
Sturzprophylaxe | Dieser Indikator misst, wie hoch der Anteil der Patienten ist, bei denen das Sturzrisiko strukturiert erfasst wurde und mindestens 3 Maßnahmen zur Sturzprophylaxe eingeleitet wurden. Es werden nur Patienten betrachtet, die älter als 65 Jahre sind. | Je höher, desto besser | Um nach der Operation einen Sturz zu vermeiden, wird vor der Operation das individuelle Sturzrisiko strukturiert erfasst und leitet Maßnahmen zur Sturzprophylaxe ein wie z.B. Gehtraining, Aufklärung zum Sturzrisiko oder Überprüfung der Medikation hinsichtlich Einfluss auf die Gehsicherheit. | |
Perioperative Antibiotikaprophylaxe | Der Indikator gibt Auskunft darüber, ob die Leitlinien eingehalten werden und eine Antibiotikagabe vor der Operation zum Schutz vor einer Wundinfektion erfolgte. | Je höher, desto besser | Das Risiko von Wundinfektionen wird durch eine Antibiotikaprophylaxe vor, ggf. während oder um die Operation herum, aber auch durch aseptisches Operieren und diszipliniertes Verhalten im Operationssaal minimiert. Um das Risiko zu reduzieren, fordern die Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften generell eine Antibiotikaprophylaxe. Natürlich nur dann, wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen. | |
Allgemeine intra- oder postoperative Komplikationen | bei Versorgung eines hüftgelenknahen Oberschenkelhalsbruch mit einem künstlichen Hüftgelenk | Gemessen wird, wie häufig allgemeine intra- oder postoperative Komplikationen | Je niedriger, desto besser | Zu den allgemeinen intra- oder postoperativen Komplikationen zählen beispielsweise die tiefen Beinvenenthrombosen. Das sind Blutgerinnsel, die die tiefer liegenden Venen des Beines verstopfen. Diese Blutgerinnsel können sich ablösen, durch das Herz in die Lunge gelangen und die Blutgefäße in der Lunge verschließen (Lungenembolie). Weitere allgemeine postoperative Komplikationen sind u.a. Pneumonie, Schlaganfall, Harnwegsinfekt, akute Niereninsuffizienz etc., diese Komplikationen sollten nur sehr selten auftreten. |
beim geplanten Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes | ||||
bei einem Wechsel des künstlichen Hüftgelenkes | ||||
Spezifische intra-oder postoperative Komplikationen | bei Versorgung eines hüftgelenknahen Oberschenkelhalsbruch mit einem künstlichen Hüftgelenk | Dieser Indikator misst, wie häufig spezifische intra-oder postoperative Komplikationen auftreten. | Je niedriger, desto besser | Zu den spezifischen intra- oder postoperativen Komplikationen zählen solche Komplikationen, die nur im Zusammenhang mit dieser durchgeführten Operation stehen, wie z.B. eine primäre Implantatfehllage, eine sekundäre Implantatdislokation (hier verschiebt sich das Implantat nach einer gewissen Zeit, obwohl es zunächst an der richtigen Stelle eingebaut wurde), Nachblutungen oder z.B. eine Gefäßverletzung. |
beim geplanten Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes | ||||
bei einem Wechsel des künstlichen Hüftgelenkes | ||||
Beweglichkeit bei Entlassung | Mit bestimmten Messmethoden wird der Grad der Beweglichkeit eingeschätzt. | Je höher, desto besser | Die Beweglichkeit des Hüftgelenkes, die Möglichkeit, es zu beugen oder zu strecken, ist für alle Bewegungsabläufe des täglichen Lebens von großer Bedeutung. Eine hohe Beweglichkeit nach der Operation ist Grundvoraussetzung für die weitere aktive Übungstätigkeit des Patienten. Der Grad der Beweglichkeit kann mit bestimmten Messmethoden sicher eingeschätzt und in der Patientenkurve dokumentiert werden. | |
Gehunfähigkeit bei Entlassung | alle Patienten | Dieser Indikator zeigt an, wie viele der operierten Patienten bei der Entlassung von Einschränkungen der Gehfähigkeit betroffen sind. | Je niedriger, desto besser | Nach der Operation sollen die Patienten wieder sicher und ohne Schmerzen gehen können. Einschränkungen des Gehens, wie Auffälligkeiten beim Gang oder Schwierigkeiten beim Gleichgewicht sowie Schmerzen, sollten nach der Operation möglichst wenig auftreten. Ob dies gelingt, hängt neben der Operationstechnik auch vom Alter und der Verfassung der Patienten sowie der frühzeitigen Mobilisierung durch die Krankengymnasten ab. |
Sterblichkeit im Krankenhaus bei geringer Sterbewahrscheinlichkeit | Dieser Indikator zeigt an, wie viele der Patienten versterben, obwohl sie aufgrund ihrer Risikofaktoren oder/und Art des Eingriffes ein geringes Risiko hatten, an dem Eingriff zu versterben. | Je niedriger, desto besser | Relevante patientenbezogene Risikofaktoren (z.B. Schweregrad der Erkrankung, Begleiterkrankungen und Alter) sowie der Art des Eingriffes haben Einfluss auf die Sterbewahrscheinlichkeit. Diese Tatsache wird bei der Bewertung der Sterblichkeit berücksichtigt. | |
Verhältnis von beobachteter zu erwarteter Rate (O/E) | bei Hüftendoprothesen-Wechsel bzw. Komponentenwechsel im Verlauf | Angegeben ist das Verhältnis von beobachteter zu erwarteter Rate an Hüftendoprothesen-Wechsel bzw. Komponentenwechsel in einem bestimmten Beobachtungszeitraum. | Je niedriger, desto besser | Als Folgeeingriffe zählen alle Wechsel und Komponentenwechsel im Beobachtungszeitraum. Betrachtet werden Folgeeingriffe bei Patienten mit zurückliegender Hüftendoprothesen-Erstimplantation in einem bestimmten Beobachtungszeitraum an der gleichen operierten Hüfte. |
bei Patienten mit Gehunfähigkeit bei Entlassung | Angegeben ist das Verhältnis von beobachteter zu erwarteter Rate an Gehunfähigkeit bei Entlassung | Je niedriger, desto besser | Für jeden Eingriff gibt es eine zu erwartende Komplikations- oder Sterblichkeitsrate (E). Ermittelt wird die Rate an Komplikationen oder Sterblichkeit, die erreicht worden wäre, wenn das Krankenhaus bezüglich aller berücksichtigten Risikofaktoren wie beispielsweise Alter, Schwere der Erkrankung und Begleiterkrankungen denselben „Patientenmix“ gehabt hätte, wie alle anderen Kliniken. Die tatsächlich auftretende, beobachtete Rate (O) kann von der erwarteten Rate abweichen. Idealerweise sollte die beobachtete Rate kleiner als die erwartete Rate sein. |
Indikatoren | Was wird gemessen? | Qualitätsziel | Beschreibung des Indikators | |
Fehlende Histologie nach isoliertem Eingriff am Eierstock mit Gewebsentfernung | Gemessen wird die Rate der fehlenden feingeweblichen Untersuchungen bei Eingriffen am Eierstock | Je niedriger, desto besser | Bei Eingriffen an den Eierstöcken gewonnene Gewebeproben sollen feingeweblich untersucht werden, da nur so die genaue Diagnose gesichert werden kann. | |
Vollständige Entfernung des Eierstocks oder des Eierstocks mit Eileiter | ohne krankhaften Befund | Angegeben ist der Anteil von Patientinnen mit Entfernung eines Eierstocks oder des Eierstocks mit Eileiter, bei denen kein krankhafter Befund vorlag. | Je niedriger, desto besser | Operationen sollten nur bei eindeutiger Indikation erfolgen. Dieser Grundsatz gilt auch für Operationen an den Eierstöcken. Das Vorhandensein von Funktionszysten der Eierstöcke ist in der Regel kein Grund für eine Operation, da sie sich häufig von alleine zurückbilden. Durch eine sorgfältige Vordiagnostik, unter anderem mit Ultraschall und einer Verlaufsbeobachtung, lässt sich weitgehend vermeiden, dass bei einem feingeweblichen Normalbefund oder einer Funktionszyste eine Operation durchgeführt wird. Die Rate der Patientinnen mit einem feingeweblichen Normalbefund sollte dementsprechend gering sein. |
ohne krankhaften Befund oder ohne eine spezifische Angabe zum Befund | ||||
beidseitige Entfernung der Eierstöcke oder der Eierstöcke mit Eileiter ohne krankhaften Befund bei Patientinnen, die unter 45 Jahre sind | Ermittelt wird der Anteil von Patientinnen mit Entfernung eines Eierstocks, bei denen kein krankhafter Befund vorlag und die jünger als 45 Jahre alt sind. | Je niedriger, desto besser | Operationen an den Eierstöcken oder Eileitern sollten nur bei eindeutiger Indikation erfolgen, dies gilt um so mehr, je jünger die Patientinnen und somit im gebärfähigen Alter sind | |
Organerhalt bei Eingriffen an den Eierstöcken | Dargestellt ist hier, wie häufig bei Frauen, die jünger als 40 Jahre alt sind, organerhaltend operiert wurde. | Je höher, desto besser | Bei gutartigen Erkrankungen der Eierstöcke sollten diese Organe, insbesondere bei Frauen die jünger als 40 Jahre sind, möglichst erhalten bleiben. | |
Organverletzungen bei gynäkologischen Operationen mittels Bauchspiegelung (laparoskopische Operationen) | bei Patientinnen ohne Karzinom, Endometriose und ohne Voroperation im Bauchraum | Dieser Indikator zeigt an, wie häufig bei Patientinnen ohne Krebserkrankung oder Endometriose oder Voroperation, bei denen eine Bauchspiegelung durchgeführt wurde, Organverletzungen aufgetreten sind. | Je niedriger, desto besser | Bei Patientinnen, bei denen eine Krebserkrankung (Karzinom) oder eine Voroperation oder eine Verschleppung von Gebärmutterschleimhaut in den Bauchraum (Endometriose) vorliegt, besteht ein erhöhtes Risiko für Organverletzungen. |
Transurethraler Dauerkatheter länger als 24 Stunden | Dieser Indikator zeigt an, bei wie vielen Patientinnen nach einem Eingriff an den Eierstöcken oder Eileitern eine länger als 24 Stunden andauernde Unterstützung der Blasenentleerung durch einen Harnwegskatheter erforderlich war. | Je niedriger, desto besser | Nach einer Operation an den Eierstöcken oder den Eileitern ist bei einigen Patientinnen eine zeitweilige Unterstützung der Blasenentleerung durch einen Harnwegskatheter notwendig. | |
Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O/E) | an Organverletzungen bei gynäkologischen Operationen mittels Bauchspiegelung | Dargestellt ist das Verhältnis der beobachteten Rate (O) an Komplikationen zur erwarteten Rate (E). | Je niedriger, desto besser | Für jeden Eingriff gibt es eine zu erwartende Komplikationsrate (E). Die tatsächlich auftretende Komplikationsrate (beobachtete Rate) kann von der erwarteten Rate abweichen. Idealerweise sollte die beobachtete Rate kleiner als die erwartete Rate sein. |
bei beidseitiger Entfernung der Eierstöcke oder der Eierstöcke mit Eileiter ohne krankhaften Befund bei Patientinnen, die unter 45 Jahre sind |